December 15, 2023

Möglichkeitsraum Bodensee

Felix Girke
Manager Fonds für Innovation und Transfer, Programmleitung Arbeit & Talente und Nachhaltige Vierländerregion
Im Programm Nachhaltige Bodenseeregion schreibt der Wissenschaftsverbund aktuell die Förderung von Forschungstransfer-Projekten zum Thema "Möglichkeitsraum Bodensee" aus. Konkret geht es in der Ausschreibung darum, die Nachhaltigkeits-Herausforderungen der Vierländerregion für eine breitere Öffentlichkeit greifbar und sichtbar zu machen. Wir haben mit Felix Girke gesprochen, der beim Wissenschaftsverbund für die Ausschreibung verantwortlich ist.

Welche Ziele will der Wissenschaftsverbund mit der Ausschreibung erreichen?

Mit dieser Ausschreibung wollen wir Projekte in der Vierländerregion fördern, die das öffentliche Verständnis von Nachhaltigkeit erweitern, mit kreativen Interventionen und Formaten Schlaglichter auf eine positive Entwicklung der Region werfen und Möglichkeiten aufzeigen, wie die Region und ihre Bewohner*innen positive Impulse setzen können.

Was für Projekte sollen konkret gefördert werden?

Wir freuen uns über Einreichungen, die im Sinne des Forschungstransfers die oft abstrakte Idee der Nachhaltigkeit greifbar, konkret und vor allem attraktiv werden lassen. Projekte sollen grenzübergreifend eine klare öffentliche Zielgruppe im Blick haben und regionale Sichtbarkeit schaffen.

In der Ausschreibung wird auf das Konzept des Imagineering verwiesen. Was versteckt sich dahinter und warum ist es für den Wissenschaftsverbund wichtig?

Vor allem im Kontext der gesellschaftlich-nachhaltigen Transformation sind wir dazu aufgerufen neue Optionen zu entwickeln, alternative Ideen von Zukünften gemeinsam mit anderen Gruppen zu erarbeiten und damit alt bekannte Pfade zu verlassen. Wir benötigen also Optionen, die nicht aus der Vergangenheit gedacht, sondern die Zukunft gestaltend sind. Das ist das Prinzip, wie das Neue, unter vorherigen Gegebenheiten nicht vorstellbare, in die Welt kommt.

Das Konzept des Imagineering kann eine Technik sein, wie wir dies produktiv gestalten können. Der Begriff kombiniert "Imagination" und "Engineering". Nachhaltigkeit soll nicht in erster Linie als Konzept der Krisenbewältigung verstanden werden, sondern uns erlauben, wünschenswerte Transformationen zu formulieren und umzusetzen. Der Begriff des "Möglichkeitsraums" greift das auf: die Vierländerregion ist für uns etwas, was aktiv gestaltet werden kann und soll, durch Ansätze und Lösungen, die Technik und Soziales stets zusammendenken. Nachhaltigkeit wirkt am stärksten durch den Entwurf einer attraktiven, selbstwirksam gestalteten Zukunft.

Welche Projektideen könnten in die Ausschreibung passen?

Bei unseren interdisziplinären Ausschreibungen sind wir gut beraten, eine thematische Offenheit zu pflegen, da wir schon oft von innovativen und unerwarteten Projektideen überrascht worden sind. Zugleich gibt es natürlich einige naheliegende Themenfelder: die Einrichtung und Bespielung besonderer Orte zur Information, zum Dialog oder zur sensorischen Erfahrung, regionale Implementierungen von innovativen Technologien, Kommunal- und Raumentwicklungsprojekte, kluge Formate der Wissenschaftskommunikation zu positiven Zukunftsentwürfen. Bei dieser Ausschreibung ermutigen wir daher auch konkret zur Kollaboration zwischen Wissenschaft, Design, Architektur, Raumentwicklung, Kunst bzw. Musik, da beim Imagineering ja auch Ästhetik immer eine wichtige Rolle spielt.

Wo erhalte ich weitere Informationen zur Ausschreibung und zu den Hintergründen?

Wir haben die Idee vom "Möglichkeitsraum Bodensee" auf unserer Programmseite kurz zusammengefasst, wo man sich auch über die Arbeit der Labs informieren kann. Das Potential von Imagineering und dessen Verhältnis zu Forschung und Transfer hat Jörg Metelmann für uns in einem Gespräch mit Jens Poggenpohl in der Auftaktveranstaltung zu dieser Ausschreibung ausgelotet Aber auch andere Autor*innen wie Maja Göpel bieten viele anregende Ideen und Ansätze.

Bildmaterial: Büro Magma für Bodensee-Vorarlberg Tourismus

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