Kollaborative Hochschulentwicklung

Transfer on the move. Dynamische Szenarien für den Austausch zwischen Hochschule und Gesellschaft

1.5.2024
-
31.12.2025
Transfer on the move. Dynamische Szenarien für den Austausch zwischen Hochschule und Gesellschaft
Projektleitung
Dr. Albert Kümmel-Schnur
Beteiligte Hochschulen
Universität Konstanz
Lead
Hochschule Konstanz HTWG
Pädagogische Hochschule Thurgau
Beschreibung

Wissenschaftspolitisch eingefordert und von den Hochschulen mit vielen Programmen initiiert sollen akademische und nicht-akademische Institutionen, Räume und Personen miteinander in Kontakt treten, voneinander lernen und miteinander Zukünfte gestalten. Für gewöhnlich erreichen hochschulische Angebote jedoch nur einen kleinen, sich selbst ‚bürgerlich‘ definierenden Teil der Gesellschaft. Erfolgreicher Transfer zwischen akademischen und nicht akademischen Partnern verlangt aber, dass mehr gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen erreicht werden. Dieses Projekt dreht die Laufrichtung deshalb um: statt Bürger*innen an Hochschulen einzuladen, kommen Forschende und ihre Praxispartner*innen zu ihnen und zwar mit einem mobilen Seminar- und Ausstellungsraum, der an ein Fahrrad gehängt werden kann. Das mobile Medium eines Fahrradanhängers ist idealerweise anschlussfähig für alle Hochschultypen und soll als neues Medium zur Kommunikation und Durchführung von akademischen Transferprojekten außerhalb der Hochschulen dienen.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Das Hochschulinnovations-Projekt verfolgt die Vision eines neuen Hochschulverständnisses als einen für die zivilgesellschaftliche Umgebung offenen Raum. Konkretes Ziel hierbei ist es, Schwellenängste sowohl auf Seiten akademischer als auch nicht-akademischer Akteur*innen abzubauen und ein gegenseitiges Kennenlernen und Wertschätzen zu ermöglichen. Dadurch soll zudem eine wechselseitige Identifikation entstehen: die Hochschulen werden nicht mehr als ‚abgehoben‘ und ‚weltfremd’ wahrgenommen und umgekehrt können internationale Bezüge und globale Themen im Lokalen konkretisiert werden. Aus einem beiderseits skeptischen 'die da' wird ein 'Wir'.

Welche Handlungsansätze und Methoden werden angewendet?

In einer ersten Projektphase wurde der Anhänger prototypisch als impulsgetriebenes Fahrzeug mit Solarmotor und Voraussetzungen für diverse Anwendungsszenarien entwickelt und gebaut. Er verfügt über ausklappbare Tische und Wände, ein Zeltdach, Projektions- und Hängemöglichkeiten sowie Stauraum für benötigte Materialien.

Die zweite Projektphase dient der Entwicklung, Erprobung und Evaluation ganz konkreter Einsatzszenarien. Dazu zählt als erstes ein Pflegekonzept und ein digitales Leihsystem, durch das alle beteiligten Hochschulen den Anhänger koordiniert nutzen können.

Ausserdem sollen modellhaft Szenarien entwickelt werden, die mit dem Rad durchgeführt werden können. Als Standardsituationen sind folgende vorgesehen:

• Infoveranstaltung: statische Situation, z.B. eine Ausstellung

• Vortragsveranstaltung: hier wird die Transferwerkstatt als Vortragspodium genutzt

• Beratungsveranstaltung: hier dient die Transferwerkstatt dazu, Menschen ins Gespräch zu bringen

• Workshop: dieser Veranstaltungstyp ist interaktiv und insbesondere für den schulischen Einsatz geeignet (z.B. Erprobung von Experimenten)

Jeder Veranstaltungstyp soll während der Projektlaufzeit getestet und qualitativ wie quantitativ mit Unterstützung der hochschulischen Qualitätsmanagementeinrichtungen evaluiert werden. Im Anschluss wird diese Evaluation im Team besprochen und das Folgeszenario entsprechend angepasst. Insgesamt wird es acht konkrete Einsätze im Projektverlauf geben.

An welche Zielgruppen richtet sich das Projekt?

Eine der Zielgruppen des Projekts sind Hochschulangehörige. Sie sollen aktiviert werden, in stärkeren direkten Austausch mit unterschiedlichen Gruppen der Zivilgesellschaft zu gehen. Außerdem soll das Rad die Aktivitäten zwischen den drei Hochschulen von Konstanz und Kreuzlingen intensivieren.

Die zentrale Zielgruppe außerhalb der Hochschulen sind Personen und Personengruppen, die Hochschulen als keine für sie relevanten Institutionen betrachten. Es wäre ein großer Erfolg, wenn diese Gruppen auf Märkten oder Festen zum ersten Mal mit Hochschulen in Kontakt kämen.

Auch aus diesem Grund sind Schulen als Kooperationspartner wichtig. Lehrer*innen können ohne grösseren Aufwand akademische Bildungsangebote in die Schulen holen - etwa als Nachmittagsangebot. Schüler*innen können durch die Teilnahme an diesen Workshops erste Hochschulkontakte bekommen und Wissenschaft als spannend und offen für ihre Anliegen erleben. Somit könnten Transfer Rad-Workshops auch einen ersten Schritt auf dem Weg zum Studium darstellen.

Weitere Informationen zu Nutzung und Ausleihe des Rads finden Sie hier.

Bildnachweis: Claudia Marion Voigtmann / Universität Konstanz

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