Sie heißen Kilometer 1, Startup Stube oder Z-Kubator, und ihre Mission ist überall die gleiche: Sie wollen Gründer*innen an Hochschulen in der Vierländerregion fördern. Doch gerade kleinere Hochschulen verfügen häufig nicht über die Budgets, um ein umfassendes Unterstützungsangebot aufzubauen. Und selbst hochkarätige Formate erreichen angesichts der kleinräumigen Struktur zuweilen längst nicht alle Interessenten — erst recht, wenn nah gelegene Hochschulen in kurzen Zeitabständen ähnliche Angebote machen.
Nach Lösungen für diese Herausforderungen sucht die neue Arbeitsgruppe Entrepreneurship, die als eines der ersten Grossprojekte für die neue, bis Ende 2025 laufende Leistungsperiode des Wissenschaftsverbunds genehmigt worden ist. Zunächst will die AG eine grenzübergreifende Entrepreneurship Community an den Hochschulen aufbauen, um die internationale und interdisziplinäre Vernetzung von Gründungsteams zu erleichtern. In einem zweiten Schritt soll die Community auch Vertreter*innen von Start-ups und KMU umfassen.
Überdies will man in einem neuen Programm hochschul- und länderübergreifend spezifische Aus- und Weiterbildungsinhalte für Gründer*innen vermitteln. Geplant sind zudem thematisch geclusterte Innovations-Workshops, bei denen die akademische Expertise und unternehmerische Kraft der Region zusammengebracht werden.
„Unser Ziel ist ein grenzüberschreitendes Ökosystem“, erklärt AG-Mitglied Beda Meienberger, Delegierter des Vereins Startfeld an der Ostschweizer Fachhochschule und Leiter des dortigen Kompetenzzentrums Active Assisted Living AAL. So könne man die vorhandenen Ressourcen gemeinschaftlich optimal nutzen, die Reichweite deutlich erhöhen und eine regionale Gründerkultur mit internationaler Strahlkraft fördern.
Start-up-Experte Meienberger, der selbst schon acht Unternehmen gegründet hat, ist von der Leistungsfähigkeit des Netzwerks überzeugt. „Mit der Kraft von zwölf beteiligten Universitäten und Hochschulen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz können wir ein international konkurrenzfähiges Angebot schaffen“– wobei weitere Mitglieder jederzeit willkommen seien.
Auch thematisch will man eigene Akzente setzen. Anders als die meisten bestehenden Innovationsinitiativen, die vor allem Technologien im Blick haben, will die AG Entrepreneurship ihr Augenmerk vor allem auf soziale Innovationen, gesellschaftliche Relevanz und Nachhaltigkeit legen. „Vor allem aus der Vernetzung vielfältiger Denk- und Handlungsweisen können wir dabei eine spezifische Dynamik erzeugen“, ist Meienberger überzeugt.
Beteiligt sind aktuell die folgenden Universitäten und Hochschulen: Universität Konstanz, Hochschule Kempten, Hochschule Konstanz HTWG, Zeppelin Universität Friedrichshafen, Hochschule Furtwangen, Hochschule Albstadt-Sigmaringen, RWU — Hochschule Ravensburg-Weingarten, Fachhochschule Vorarlberg, OST — Ostschweizer Fachhochschule, Universität St.Gallen, Zürcher Hochschule der Künste, Universität Liechtenstein.