Das Grenzübergreifende Lehre-Projekt ist thematisch im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verortet und fokussiert konkret auf die Rolle der Lehrerinnen- und Lehrerbildung (LLB) in der Vierländerregion, deren gesellschaftliche Aufgabe es ist, den Aufklärungsgedanken der Hochschulen in das schulische Bildungssystem zu übertragen. In diesem Kontext werden die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) und die LLB zusammengeführt.
Zur Bearbeitung dieses Themas wird 2025 eine einwöchige International Summer School stattfinden. Dort werden Kompaktseminare organisiert, in denen sich Studierende und Lehrende über Fragen der BNE austauschen. Ein wichtiger Bezugspunkt wird hierbei die Vierländerregion mit ihren besonderen Herausforderungen an nachhaltige Konzepte darstellen.
Das Projekt soll die Voraussetzungen dafür schaffen, dass zukünftige Lehrerinnen und Lehrer dazu befähigt werden, die Kompetenz im Umgang mit Nachhaltigkeitszielen im (verbundenen) Unterricht verschiedener Fächer umzusetzen.
Das trinationale Konsortium stellt hierfür eine themenorientierte Vernetzung regional in der LLB tätiger Hochschullehrerinnen und -lehrer her. Somit sollen grenzübergreifende Lehr-Lernformate für BNE in der Region etabliert und eine höhere Aufmerksamkeit für die Thematik an den Bildungseinrichtungen geschaffen werden. Darüber hinaus werden auch Personen im politischen und öffentlichen Raum für dessen Notwendigkeit sowie für Chancen einer systematischen Kooperation sensibilisiert.
Als Veranstaltungsort für die Summer School ist der für kulturelle Zwecke intensiv genutzte Grenzstreifen zwischen Konstanz und Kreuzlingen vorgesehen, auf dem ein Veranstaltungszelt aufgebaut werden soll. Dort finden tagsüber diskursorientierte Seminare statt und abends sollen themenbezogene Veranstaltungen wie Vorträge, Workshops oder kulturelle Darbietungen für ein breiteres Publikum angeboten werden.
Auf diese Weise entsteht zunächst temporär eingrenzübergreifender Lern- und Arbeitsraum, der Menschen und Ideen aus allen Nachbarländern im Interesse der nachhaltigen Entwicklung zusammenführt. Ausserdem trägt die Ortswahl nicht nur zur Internationalisierung der LLB bei, sondern unterstreicht auch die Relevanz globaler Themen in der regionalen Bildung. Mittelfristiges Ziel ist es, diese Impulse und Konzepte für grenzübergreifende Lehre ihrerseits nachhaltig in die Lehrprogramme der antragstellenden Hochschulen zu übernehmen. Zudem wird angestrebt, einem breiteren Publikum die Vierländerregion als einen Ort der Kreativität und des Austauschs im Sinne der SDGs vorzustellen.
Das Projekt adressiert in erster Linie Lehramtsstudierende aus der Region für die Sekundarstufe, das allgemeinbildende Gymnasium, die berufliche Bildung und gleichwertige Ausbildungsgänge. Gleichzeitig richtet es sich auch an die Lehrenden, die an nachhaltiger Entwicklung interessiert sind und sich dafür engagieren. Schließlich wird auch eine interessierte Öffentlichkeit angesprochen, sich zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung zu informieren und auszutauschen.
Der Oberbürgermeister der Stadt Konstanz und der Stadtpräsident der Stadt Kreuzlingen haben als Vertreter der beiden Anrainerstädte der Veranstaltung ihre Unterstützung zugesagt.