Gesellschaftlicher Zusammenhalt

«zusammen:weiterdenken» Stärkung diversitätssensibler Kompetenzen angehender Lehrpersonen durch Reflexion in multiprofessionellen Teams

1.8.2024
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31.12.2025
«zusammen:weiterdenken» Stärkung diversitätssensibler Kompetenzen angehender Lehrpersonen durch Reflexion in multiprofessionellen Teams
Projektleitung
Dr. Julia Ha
Beteiligte Hochschulen
Pädagogische Hochschule St.Gallen
Lead
Pädagogische Hochschule Vorarlberg
Beschreibung

Das Grenzübergreifende Lehre-Projekt baut auf aktuellen Erkenntnissen zur Professionalisierung von angehenden Lehrpersonen im Kontext von Fluchtmigration auf. Studierende und Lehrpersonen melden regelmässig eine unzureichende Vorbereitung auf den Schulalltag, wenn es generell um Fragen der Vielfalt geht. Sowohl an der PH St. Gallen als auch an der PH Vorarlberg gibt es Mentoringprogramme, im Rahmen derer Studierende als Mentor*innen für zugewanderte oder geflüchtete Lernende tätig sind oder in sogenannten Sommerschulen mit zumeist Kindern mit anderen Erstsprachen als Deutsch arbeiten.

Aus der langjährigen Lehrerfahrung wird deutlich, dass folgende Forderungen seitens der Studierenden und Lehrpersonen bestehen:

• Stärkung von Diversitätssensibilität

• interdisziplinäre und rassismuskritische Lehrpersonenbildung

Diese Forderungen ergänzen sich mit Erkenntnissen aus der Literatur, sodass es hier gilt, optimale Synergien über die gemeinsame kritische Reflexivität zu nutzen.

 

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Das Projekt verfolgt daher die Vision, dass alle Schüler*innen mit Fluchtmigrationsbiographie eine wertschätzende, kritisch-reflexive und diversitätssensible Lehrperson kennenlernen, die die Kinder in schulischer, sozialer und persönlicher Entwicklung unterstützt und für den Schulalltag befähigt. Es adressiert die gesellschaftliche Herausforderung von Anerkennung und Zugehörigkeit von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte. Durch einen interdisziplinären Ansatz und das Arbeiten in multiprofessionellen Teams leistet das Lehrangebot einen Beitrag zur Förderung schulischer Integration von Schüler*innen mit Fluchtmigrationserfahrung. Die Erkenntnisse sollen sich auch künftig in den Strukturen der Lehrpersonenausbildung verankern, wie auch der Schulentwicklung.

 

Welche Handlungsansätze & Methoden werden angewendet?

Das hybride Lehrangebot besteht aus einer Winterschool, die im Februar 2025 stattfinden wird, und wird zudem ergänzt durch digitale Lernangebote, die von Studierenden selbstständig bearbeitet werden. Diese fachlichen Impulse werden unter Mitarbeit von Expert*innen aus verschiedenen Berufs- und Praxisfeldern erarbeitet und umgesetzt.

Die Winterschool im Februar 2025 stellt dafür mit führenden Expert*innen im deutschsprachigen Raum aktuelle Inhalte zu folgenden Themenbereichen zur Verfügung:

• Flucht, Asyl und Zuwanderung im Kontext Schule

• Mehrsprachigkeit in der Migrationsgesellschaft

• Schulsozialarbeit und Elternarbeit

• Rassismuskritik in der Lehrer:innenausbildung

• Traumasensibilität, Selbstfürsorge und Empowerment

Dabei werden alle diese Themen und Disziplinen als gleichwertig sowie intersektional betrachtet.

 

An welche Zielgruppen richtet sich das Projekt?

Das Lehrangebot richtet sich an angehende Lehrpersonen aus den Studiengängen Kindergarten- und Primarstufe und Sekundarstufe I, die idealerweise an Vorerfahrungen im Bereich Fluchtmigration anknüpfen können (wie Projektmitarbeit, Nachhilfe oder eigene Fluchtmigrationsbiographie).

 

Welche weiteren Partner*innen sind eingebunden?

• Institut für berufliche Lehrerbildung an der FH Münster (Prof.in Dr.in Mona Massumi)

• Eidgenössischen Migrationskommission Schweiz und Pädagogischen Hochschule Schaffhausen (Prof.in Bettina Looser)

• Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (Prof.in Dr.in Sara Hägi-Mead)

• Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie Refugio und psychologischer Dienst für Migrant:innen (Dr.in Birsen Kahraman)

• HTL - höhere technische Lehranstalt Innsbruck (Mag. Maurice Kumar)

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